Wodurch unterscheidet sich das französische Schulsystem vom deutschen Schulsystem? Ich erkläre es Ihnen in diesem Artikel!

das französische Schulsystem

1. Wie geht das? Das französische Schulsystem in Details

Die "école maternelle"

Im französischen Schulsystem gehen die Schüler in die École maternelle : Das ist kein Kindergarten, die Schüler gehen ab dem 3. Lebensjahr in die Schule, im Gegensatz zu Deutschland. In der École maternelle gibt es übrigens 3 Klassen: „la petite section“, „la moyenne section“ und „la grande section“ (die Kinder sind also zwischen 3 und 6 Jahre alt da). 

Die Grundschule oder die "école primaire"

Danach besuchen die Kinder die École primaire oder mit anderen Worten die Grundschule. In Frankreich dauert das 5 Jahre. Im Gegensatz zu Deutschland bekommen die Kinder in Frankreich keine Schultüte, da sie schon seit 3 Jahren in der Schule sind.

Das Äquivalent der ersten Klasse nennt man „Cours Préparatoire“ in Frankreich. Das Wort kürzen wir aber meistens mit „le C.P.“ ab. Da lernt man das Lesen und das Schreiben und zu zählen, so wie in der ersten Klasse in Deutschland. 

Die zweite Klasse nennen wir „le CE1“ oder „Cours élémentaire 1“. Danach gibt es ganz logisch „le CE2“ oder „Cours élémentaire 2“, das ist in Deutschland die 3. Klasse.

Danach besuchen die Schüler „le CM1“ (Cours Moyen 1) und zuletzt „le CM2“ (Cours Moyen 2). 

Am Ende der Primarschule sind also die Schüler 10 /11 Jahre alt.

Das "Collège" oder die Mittelstufe

Dann gehen die Schüler ins Collège (das Äquivalent die Mittelstufe). Das Collège im französischen Schulsystem dauert 4 Jahre. Zuerst gibt es „la 6ème“, die sechste Klasse in Deutschland auch. Und dann „la 5ème, la 4ème, la 3ème“. Man zählt das also anders als in Deutschland, von 6 bis 3 und nicht von 6 bis 9. Und am Ende der Mittelstufe gibt es den Sekundarschulabschluss: Das nennen wir „le Brevet des Collèges“: Das erste Diplom, das wir in Frankreich machen. Das nennen wir aber meistens „le brevet“. 

"Le lycée" oder die Oberstufe

Nach dem Collège gibt es „le lycée“ (die Oberstufe) und das dauert 3 Jahre. Zuerst haben wir „la seconde“ (die 10. Klasse), „la première“ (die elfte Klasse) und „la terminale“ (die 12. Klasse oder die / Abitur-Klasse). Am Ende des „Lycée“ absolvieren die Schüler „le Baccalalauréat“ oder „le bac“, das heißt das Abitur, oder die Hochschulreife. Falls Sie noch andere Übersetzungen der Diploma zwischen Deutschland und Frankreich finden möchten, gibt es diese tolle Seite: : https://www.eurorekruter.com/de/franzoesisches-bildungssystem

2. Und nach der Schule? Es gibt mehrere Möglichkeiten.

👉Die erste Möglichkeit ist die Universität:

  • Entweder beschließt man, nur 2 Jahre zu studieren und man macht einen „DUT“-Abschluss (Diplôme universitaire de technologie) und das dauert nur 2 Jahre und ist eher „serviceorientiert“.
  • Oder man kann „une licence“ machen, nach 3 Jahren Studium nach dem Abitur bekommt man einen „Bachelor-Abschluss“.
  • Und wenn man noch länger studieren möchte, kann man dann die Master-Arbeit 1 oder 2 machen, also entweder 4 oder 5 Jahre nach dem Abitur. Das kommt darauf an.

 

👉Entweder geht man zur Uni oder man kann auch einen Vorbereitungskurs machen.

  • Das ist nämlich eine typische Besonderheit des französischen Schulsystems: Das nennt man „les classes préparatoires“ oder „classes prépa“. Das sind Vorbereitungsklassen für die „Grandes écoles“, die sehr elitär sind. Oder man kann sich auch dadurch vorbereiten und man kann dann den Entschluss fassen und an einer Architektur– oder Ingenieurschule zum Beispiel weiter zu studieren.

 

👉 Nach dem Abitur kann man aber auch im französischen Schulsystem direkt nach dem Abitur eine private Hochschule besuchen, ohne Vorbereitungskurse. 

3. Was ist anders im französischen und im deutschen Schulsystem? Ein Vergleich.

Schulpflicht ab 3 Jahren

Zuerst einmal gibt es natürlich die Tatsache, dass es in Frankreich keinen Kindergarten gibt, sondern die „École maternelle“. Seit 2019 müssen die Kinder ab dem 3. Geburtstag in die Schule. Das ist eine Pflicht: Sie haben eine feste Lehrerin und da gibt es auch eine Betreuerin, die man „ATSEM“ nennt (Abkürzung für: Agent territorial spécialisé des écoles maternelles). Sie begleitet die Lehrerin und hilft ihr. Das ist wirklich ein großer Unterschied. In der Klasse sind ungefähr 30 Schüler und sie lernen natürlich zu basteln, sie singen, sie machen viele Aktivitäten, aber sie lernen auch schon viel in der École maternelle: sie lernen die Zahlen, die Buchstaben, wie man seinen Vornamen schreibt, sie fangen mit dem Lesen und dem Schreiben an. Und ab der ersten Klasse können einige schon lesen und schreiben.

Notenskala

Ein zweiter großer Unterschied ist die Notenskala im französischen Schulsystem. Das Notensystem ist ganz anders. Ab dem College wird von 0 zu 20 benotet. Die Null ist die schlechteste Note und 20 die beste Note. Das heißt, das ist umgekehrt: In Deutschland ist die 1 die beste Note und in Frankreich ist die 1 die schlechteste Note.

Ganztagsschule

Die Schule ist ganztägig, schon mit 3 Jahren. Die französischen Schüler stehen meistens unter Schock, wenn sie erfahren, dass die deutschen Freunde keine Schule am Nachmittag haben (auch wenn es jetzt allmählich immer mehr Ganztagsschulen in Deutschland gibt). Bei uns gibt es also Ganztagsschulen mit festen Zeiten von Montag bis Freitag (bis auf Mittwoch) von 8.00 morgens (8.30 in der Grundschule) bis 16.30/17 Uhr nachmittags.

Keine Schule am Mittwoch

Und ein großer Unterschied ist auch, dass es am Mittwoch in der École maternelle und in der Grundschule keine Schule gibt. Ab dem Collège haben die Schüler nur Schule am Mittwochvormittag. So haben die Schüler Zeit am Mittwoch, um Sport zu treiben, oder Musik zu spielen, zu tanzen usw. und auch ein bisschen Hausaufgaben natürlich…

Und sonst:

  • In Frankreich bekommen die Schüler kein Hitzefrei. Das heißt, dass die Schüler immer noch in die Schule müssen, auch wenn es sehr heiß ist.
  • Das ist auch sehr wichtig und anders: In Frankreich sind am Collège alle Kinder zusammen. Alle Schüler werden gemischt und es ist ein Gemeinsamunterricht, bis zur 9. Klasse. Im schlimmsten Falle können sie sitzen bleiben. Erst ab der 10. Klasse werden die Schüler nach ihren Leistungen orientiert, aber nicht vorher.
  • Der Schulstart ist für alle gleich. Bei uns ist auch der Schulbeginn Anfang September sehr wichtig, denn alle Schüler fangen am selben Tag wieder an, also nicht so wie in Deutschland. Und die Ferien sind immer an den selben Daten in Frankreich, bis auf die Winter- und die Osterferien, denn es gibt 3 Zonen gibt (Zone A/B/C) und je nach der Zone werden die Schüler nicht zur gleichen Zeit in Ferien.
  • Es gibt eine öffentliche Schule, die kostenlos ist. Daneben sind auch private Einrichtungen, die kostenpflichtig sind.
  • In Frankreich gibt es keine 13. Klasse vor dem Abitur, auch wenn es manchmal in Deutschland auch der Fall ist (das hängt von den Ländern ab).

 

➡️ Dies sind also die wichtigsten Unterschiede, die mir aufgefallen sind: Aber vielleicht haben Sie andere Ideen!

Das können Sie gerne in die Kommentare schreiben! Was wäre noch anders?

 
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Claire, 🇩🇪♥️🇫🇷
LINGUALOG, cours franco-allemand
 

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